Schaffen
Aufgezeigt am Entstehen eines Bildes:
Ein Ding, ein Thema oder eine Melodie ist vor dem geistigen
Auge / Ohr des ODENWALDT, wird Kristallisationspunkt sei-
ner Arbeit (Beispiel, hier nicht gezeigt: Rote Lippen). Es folgt
die mentale Vorbereitung. Dann beginnt der physische Prozeß
der Kunstwerdung, schöpferische Energie bricht durch, vulgo:
ODENWALDT malt.
Während das Bild entsteht, ergeben sich zufällige Konstellatio-
nen, werden Figuren, Gestaltungen, entstehen neue Formen
künstlerischen Ausdrucks.
Die Bestandteile des Werdenden fügen sich, finden zueinander,
spannen Kontraste, werden komponiert, verändert, gebannt.
ODENWALDT beendet seine Schöpfung, wenn das Entstandene
in sich geschlossen scheint.
Material und Farben: ODENWALDT malt in der Regel mit norma-
ler Ölfarbe auf Holz/Preßholztafeln (ca. 100 x 60 cm). Diese Ta-
feln waren oft Teile eines ganz normalen Tapeziertisches. Die
Tafeln werden ohne Rahmen gehängt. Verwerfungen des Mate-
rials sind als Eigenheit des Einzelstücks akzeptiert.
Beispiele: Die beiden mittleren Bilder hier unten auf der Seite.
ODENWALDT - Ratio und Erotik
Selbst 91 ist zwar auch ein typisches ODENWALDT-Bild,
aber der Intuition wurde hier nicht so viel Raum gegeben
wie bei den oben gezeigten, freier konzipierten abstrak-
teren Arbeiten. Der Schaffensprozeß war weit rationaler.
(Der Künstler ist - so scheint es - doch ein Kopfmensch).
Torsi entstehen mehr gegenständlich-spielerisch, zeigen
eher dezent wundervolle, eigenwillig-ästhetische Erotik.
Das Stilmittel der Schwarz-Weiß- Gestaltung und leichte
Verfremdungs-Effekte lassen der Phantasie des Betrach-
ters genug Raum zu genußvoller eigener Interpretation.
Selbst 91, unten, linkes Bild. Torso, unten, rechtes Bild.